Philosophie - Yogasutra 2.0 Erkenntnisfähigkeit
- Alexandra Muhm
- 27. Apr. 2016
- 1 Min. Lesezeit
Wir beschäftigen uns in der heutigen Yoga-Klasse während des Chantens wie auch in der Asana-Praxis mit dem Thema "Bedürfnis".
Ich empfehle in diesem Zusammenhang das Studium des Kapitel 2.0 Sadhana Pada aus Patanjalis Yogasutra, das tief in die Thematik "Erkenntnisfähigkeit" eintaucht.
Yoga im Kontext von Samadhi (vollkommene Erkenntnis durch innige Verbundenheit mit dem Thema) oder Kaivalyam (innere Freiheit) zeichnet sich durch 2 Besonderheiten aus: - Innerlich - Stille, Zufriedenheit. Das Ego reduziert sich, Gedanken und Gefühle verbinden sich mit dem wahren inneren Kern. Im Zustand dieser Einheit erkennen wir unseren unsterblichen Wesenskern, da er dann nicht mehr von den unruhigen Gedanken- und Gefühlsbewegungen gestört wird. - Äußerlich - Die Wahrnehmung wird nicht mehr durch ablenkende Gedanken und Gefühle getrübt. Die Bewegungen des Geistes sind gesammelt und klar und dienen allein der Erkenntnisfähigkeit des wahren Selbst. Unterscheidungsfähigkeit und richtige Erkenntnis sind die Folge. Objekte werden so wahrgenommen, wie sie wirklich sind und nicht verfälscht durch Konditionierungen, Vorstellungen oder Erwartungen. Im Gegensatz zu avidya (der Verwechselung) ist Viveka ein differenziertes Erkennen. Es geht dabei z. B. um achtsame Unterscheidung zwischen der Stimme unseres inneren u
nd unseres meinenden Selbst, zwischen Sein und Schein, Unwichtigem und Wichtigen, Vergänglichem und Unvergänglichem. Der Zustand von Yoga entsteht nicht aus dem Nichts, sondern setzt einen Weg voraus der die Wirkung der störenden Kräfte (klesas) schwächt damit der Zustand von Dukha (wörtlich- das was den inneren Raum verengt, Druck, Unzufriedenheit, Schmerz, Leiden) vergeht.
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